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Tipps und Tricks

Markenwerkstatt oder freier Reparaturbetrieb?

Clara von der Ropp, 19 Juni 2018

Die Statistik zeigt: Immer mehr Deutsche vertrauen ihre Autos markenunabhängigen Werkstätten an. Gerade wenn es sich um kostspielige Karosseriearbeiten handelt, locken die niedrigeren Preise bei freien Werkstätten.

Doch wie kommen die großen Preisunterschiede zustande? Und was musst du beachten, wenn du dein Auto bei einem markenunabhängigen Betrieb reparieren lässt, anstatt es zu der zuständigen Markenwerkstatt zu bringen? Wir haben alle wichtigen Infos in einem Direktvergleich für euch zusammengestellt.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen den Werkstätten?

Markenwerkstatt: Wie der Name schon sagt, ist diese Werkstatt an eine bestimmte Marke gebunden. Es gibt zum Beispiel Markenwerkstätten von Mercedes, VW, Audi und vielen weiteren Autoherstellern. Oft sind diese Werkstätten Teil eines größeren Autohauses, in dem auch Modelle der Automarke ausgestellt und verkauft werden. Dementsprechend führt diese Werkstatt nur Reparatur- und Wartungsarbeiten von Autos dieser Marke durch.

Freie Werkstatt: Im Gegensatz dazu hat eine freie Werkstatt keine Markenbindung. In den meisten Fällen handelt es sich bei freien Werkstätten auch um reine Reparatur- und Wartungsbetriebe, die sich häufig auf gewisse Reparaturen spezialisiert haben: Karosseriebauer sind zum Beispiel echte Experten, was Arbeiten an der Karosse angeht und Lackierereien verstehen sich besonders auf Lackerarbeiten. Welche Automarke sie in ihrer Lackierkabine stehen haben, spielt für freie Werkstätten keine Rolle.

Direktvergleich Kostenaspekte

Woran liegt es, dass Reparaturen bei Markenwerkstätten im Schnitt deutlich teurer sind als bei freien Kfz-Werkstätten? Um diese Frage zu beantworten, muss man etwas genauer verstehen, wie Reparaturpreise zustande kommen.

Ersatzteile

Tatsächlich sind bei Autoreparaturen Ersatzteile meist der größte Kostenfaktor. Ein neuer Kotflügel oder Stoßfänger kostet Geld – außerdem muss ein neues Bauteil in vielen Fällen vor der Montage lackiert werden, damit kein Farbunterschied zu dem Rest des Autos entsteht. Freie Werkstätten haben dabei einen entscheidenden Vorteil gegenüber von Markenwerkstätten: Sie können die Ersatzteile auf dem freien Markt kaufen und dabei die Preise von Originalteilen und Ersatzteilen von vergleichbarer Qualität vergleichen. Markenwerkstätten hingegen sind dazu verpflichtet, die teuren Originalteile des jeweiligen Herstellers zu verbauen.

Standortkosten

Ein weiterer wichtiger Kostenfaktor bei Reparaturpreisen sind die Arbeitskosten. Kfz-Werkstätten berechnen diese Kosten in der Regel in Arbeitswerten (AWs). Ein AW steht dabei für fünf Minuten Arbeitszeit. Deutschlandweit schwanken die Kosten pro Arbeitswert stark: Studien haben zwischen 30 und 90 Prozent Preisunterschiede festgestellt.

In ländlichen Gebieten kostet eine AW im Schnitt deutlich weniger als bei einer Werkstatt im Stadtgebiet. Der Grund: In Metropolregionen zahlen Werkstätten höhere Stundenlöhne, um die erhöhten Lebenshaltungskosten ihres Personals auszugleichen. Außerdem sind die Mieten für die Werkstattgebäude in Stadtgebieten deutlich höher als auf dem Land.

Was das mit Markenwerkstätten und freien Reparaturbetrieben zu tun hat? Viele Markenwerkstätten sind Teil von Autohäusern, die zudem mit Neu- und Gebrauchtwagen handeln. Deswegen sind sie öfter an repräsentativen Standorten niedergelassen sind. Beim Autoverkauf ist eine zentrale Lage und Laufkundschaft deutlich wichtiger als bei der Autoreparatur – Weshalb sich freie, auf Reparaturen und Wartung spezialisierte Werkstätten eher in günstigen Vorstadtgebieten niederlassen. Das Resultat: Im Schnitt kostet eine AW bei einer freien Werkstatt weniger als bei einer Markenwerkstatt.

Garantien und Zertifikate

Bei zu großen Preisunterschieden werden Autobesitzer jedoch oft zu Recht misstrauisch. Sie fragen sich: Sind Reparaturen bei einer freien Werkstatt auch gut, oder nur günstig?

Grundsätzlich gilt: Freie Werkstätten sind an das gleiche Recht gebunden, wie Markenwerkstätten. Der Gesetzgeber verpflichtet alle Kfz-Betriebe, auf durchgeführte Arbeiten sowie verbaute Ersatzteile mindestens zwei Jahre Garantie zu gewähren. Es ist allerdings möglich, dass Premiummarken eine zusätzliche Garantie gewähren, solange alle Reparaturen und Wartungen in einer Vertragswerkstatt durchgeführt werden. Wenn du einen hochwertigen Neuwagen hast, solltest du dich über diese Möglichkeiten informieren, bevor du eine Entscheidung triffst.

Fazit – Welche Werkstatt ist die Richtige?

Wenn du dich also zwischen einer Markenwerkstatt und einem markenungebundenen Reparaturbetrieb entscheiden musst, solltest du dir überlegen, wie wichtig dir die Qualität der Ersatzteile ist, wie zeitintensiv die Reparatur ist und welche Herstellergarantien dein Auto eventuell noch besitzt. In jedem Fall solltest du dir von mehreren Werkstätten Angebote mit Fixpreisen ausstellen lassen.

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