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Schäden vermeiden

5 Tipps zum sicheren Fahren bei Nebel

Clara von der Ropp, 17 Oktober 2018

Besonders am frühen Morgen kann es passieren, dass du aus dem Haus trittst und kaum die Hand vor Augen siehst. Nebelschwaden hängen dann noch dicht über den Feldern, bevor die aufgehende Sonne sie vertreibt. Was malerisch aussieht, ist für Autofahrer, die sich zur frühen Stunde auf die Straße begeben müssen, nicht ungefährlich.

Wenn die Sicht eingeschränkt ist, wird das Navigieren im Straßenverkehr zu einer echten Herausforderung. Darum du trotzdem sicher an dein Ziel kommst, haben wir hier die wichtigsten Tipps zum Fahren im Nebel zusammengestellt.

1. Scheinwerfer richtig einstellen

Wenn Nebelschwaden die Straße verhängen, ist das Allerwichtigste: Licht an. Denn du willst sehen - und gesehen werden. Neben dem regulären Tagfahrlicht solltest du unter gewissen Umständen zusätzlich das Abblendlicht einschalten. Bei besonders dichtem Nebel ist Verstärkung angesagt: Dann kommen Nebelschlussleuchten und Nebelscheinwerfer zum Einsatz.

Wann muss ich das Abblendlicht einschalten?

Wenn die Sicht auf der Straße aufgrund von Nebel schwer eingeschränkt ist, bist du rechtlich dazu verpflichtet, das Abblendlicht einzuschalten, um andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig erkennen zu können. Welche Sichtweite nicht unterschritten werden darf, ohne dass du dein Abblendlicht einschaltest, wird von der Straßenverkehrsordnung vorgeschrieben und hängt davon ab, ob du dich im Ort oder auf Schnellstraßen bewegst.

Was ist das Abblendlicht?

Neben dem Standlicht und Tagfahrlicht ist das Abblendlicht Teil der vorgeschriebenen Fahrzeugbeleuchtung von in Deutschland zugelassenen Kraftfahrzeugen. Ähnlich wie das Fernlicht leuchtet es die Straße vor dir aus, doch es gibt einen wichtigen Unterschied: Während das Fernlicht auf maximale Reichweite ausgelegt ist, soll das Abblendlicht die Fahrbahn ausleuchten, ohne entgegenkommende Autos zu blenden. Deswegen ist die Streuung des Lichts niedriger und asymmetrisch - im Rechtsverkehr wird die rechte Fahrbahnseite stärker ausgeleuchtet, als die Linke. So wird der Gegenverkehr nicht geblendet und Fußgänger und Radfahrer am rechten Straßenrand können trotz des Nebels rechtzeitig erkannt werden.

Gut zu wissen: Wenn du in ein Nebelfeld gerätst, solltest du das Abblendlicht manuell einschalten, denn selbst die modernste Licht-Automatik ist nicht in der Lage, Nebel zu erkennen.

Wann darf ich meine Nebelscheinwerfer einschalten?

Wie der Name schon sagt, sind diese Lichter speziell auf Fahren im Nebel ausgerichtet. Sie streuen das Licht flach und breit über die Fahrbahn und verhindern so, dass es vom Nebel reflektiert wird (Eigenblendung). Bei dichtem Nebel sollte es mit Stand- oder Tagfahrlicht kombiniert werden. Sobald der Nebel weniger dicht ist, solltest du wieder auf Abblendlicht umsteigen.

Wann darf ich Nebelschlussleuchten nutzen?

Diese zusätzlichen Rückleuchten sind dafür gedacht, dass dein Auto auch in dichtem Nebel für andere Verkehrsteilnehmer erkennbar ist. Da diese Lichter besonders grell sind, dürfen sie nur eingesetzt werden, wenn die schlechten Sichtverhältnisse es unbedingt erfordern. Wenn du aus dem gröbsten Nebel heraus bist, solltest du auf keinen Fall vergessen, die Nebelschlussleuchten wieder auszuschalten - andernfalls drohen Verwarnungsgelder von bis zu 35 Euro.

Überblick: Wann darf/ muss ich welches Licht verwenden?

Abblendlicht:

Das Abblendlicht darfst du generell immer einsetzen, wenn du das Gefühl hast, dass es dir sich Sicht erleichtert. In einigen Situationen bist du sogar dazu verpflichtet, es einzuschalten:

- Innerorts: Sichtweite unter 60-70 Meter

- Außerorts: Sichtweite unter 100-120 Meter

- Autobahn: Sichtweite unter 150 Meter


Nebelschlussleuchten:

Die Nebelschlussleuchten darfst du im Normalfall nicht einschalten, denn sie können den Fahrer hinter dir blenden. Dies ist die einzige Situation, in der du sie nutzen darfst:

- Überall: Sichtweite unter 50 Meter


2. Abstand halten

Auch wenn die Sichtverhältnisse gut sind, sollte man stets darauf achten, ausreichend Abstand zum Vordermann zu halten. So hat man genügend Zeit, auf unerwartetes Verhalten zu reagieren - wenn das Auto vor dir beispielsweise plötzlich abbremst oder abbiegt. Im Nebel ist der Mindestabstand sogar noch wichtiger.

Wie viel Abstand sollte ich im Nebel halten?

Das hängt davon ab, wie schnell du unterwegs bist. Denn: Je schneller du fährst, desto weniger Zeit hast du, um auf überraschende Situationen zu reagieren. Daraus ergibt sich die folgende Daumenregel:


Mindestabstand = Geschwindigkeit


Beispiel: Wenn du auf einer Schnellstraße mit einer Geschwindigkeit von 50 km/ h unterwegs bist, solltest du stets darauf achten, dass du mindestens 50 Meter hinter dem Auto vor dir bleibst.

Wie kann ich den Abstand bestimmen?

Wie viele Meter liegen zwischen dir und deinem Vordermann? Es gibt einen einfachen Trick, der dir dabei helfen kann, ein Gefühl für den richtigen Abstand zu bekommen: Auf Landstraßen und Autobahnen kannst du dich an den Leitpfosten am Straßenrand orientieren, die alle 50 Meter angebracht sind. Bei besonders dichtem Nebel solltest du doch ohnehin an diesen Pfosten halten, um nicht versehentlich auf die Gegenfahrbahn zu geraten.

Achtung: Absolutes Überholverbot bei Nebel

Wenn die Sicht stark eingeschränkt ist, solltest du auf zweispurigen Landstraßen auf Überholmanöver gänzlich verzichten. Die Straßenverkehrsordnung verhängt bei einer Sichtweite von unter 50 Metern ein vollständiges Überholverbot.

3. Geschwindigkeit drosseln

Auch wenn du kein Auto vor dir auf der Straße erkennst und dir somit keine Gedanken um Mindestabstände machen musst, solltest du bei Nebel unbedingt langsam und vorausschauend fahren. Sobald du ein Nebelfeld in der Ferne siehst, solltest du die Geschwindigkeit reduzieren.

Wie schnell sollte ich bei Nebel maximal fahren?

Für die richtige Geschwindigkeit bei Nebel gilt eine ähnliche Faustregel wie bei der Geschwindigkeit:


Maximale Geschwindigkeit = Sichtweite im Nebel


Je weniger weit du sehen kannst, desto langsamer solltest du fahren. Wenn die Sichtweite unter 100 Metern liegt, solltest du eine Geschwindigkeit von 100 km/ h nicht überschreiten. Wenn der Nebel besonders dicht ist, ist die Geschwindigkeit sogar gesetzlich begrenzt. Bei einer Sichtweite von unter 50 Metern darfst du keinesfalls schneller als 50 km/ h fahren.

Achtung: Rutschgefahr auf nassen Straßen

Ein weiterer Grund, der für gedrosselte Geschwindigkeiten spricht, ist die Rutschgefahr auf nassem Asphalt. Nebel geht in der Regel mit Regel und hoher Luftfeuchtigkeit einher - für Autofahrer bedeutet das längere Bremswege und schlechterer Grip in Kurven. Gut zu wissen: Was du außerdem noch beim Fahren auf nassen Straßen beachten solltest, findest du hier .

4. Pausen machen

Im Nebel zu fahren erfordert höchste Konzentration und ermüdet die Augen des Fahrers. Oft tritt Nebel in dichten Feldern auf - diese zu durchfahren ist zwar mühsam, doch lässt du diese meist schnell hinter dir. Wenn du allerdings eine längere Strecke im Nebel zurücklegen musst, solltest du auf ausreichende Pausen achten. Andernfalls wirst du unaufmerksam und übersiehst im Zweifel etwas Wesentliches.

Wo kann ich rasten?

Wenn du Ermüdungserscheinungen bemerkst, solltest du lieber zu früh als zu spät eine Pause einlegen. Dafür bieten sich Autobahnraststätten, Parkplätze und Tankstellen an. Dort kannst du warten, bis sich der gröbste Nebel verzogen hat. Wenn du in einen Ort hinein fährst, solltest du noch einmal besonders aufmerksam sein, denn dort sind in der Regel auch Fußgänger und Radfahrer unterwegs - und die sind im Nebel besonders schwer zu erkennen.

Achtung: Ablenkungen vermeiden

Um die notwendige Konzentration aufzubringen, solltest du außerdem jegliche Ablenkungen vermeiden. Dazu gehören Hörbücher, laute Musik und gegebenenfalls sogar Gespräche mit den Mitfahrern. Als einzige Ausnahme gilt der Verkehrsfunk: In manchen Fällen informiert das Radio über besonders große und dichte Nebelbänke, besonders wenn vielbefahrene Strecken betroffen sind.

5. Beschlagene Scheiben befreien

Damit die Sicht nicht noch zusätzlich eingeschränkt wird, solltest du unbedingt darauf achten, dass deine Scheiben nicht von innen beschlagen. Wenn es draußen kühler ist, als im Inneren des Autos kann sich Kondenswasser auf deinen Fenstern ablegen. Um dies zu verhindern solltest du das Gebläse rechtzeitig einstellen. Wenn deine Fenster besonders hartnäckig beschlagen, solltest du die Lüftungsschlitze direkt auf die Scheiben richten.


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